Sie interessieren sich für das menschliche Verhalten und möchten die Grundlagen dieser Wissenschaft auf eine professionelle Art und Weise erlernen? Dann empfiehlt sich das Studium der Verhaltenspsychologie. Hier erfahren Sie, wie man Verhaltenspsychologe wird und was man für das Studium für Voraussetzungen zu erfüllen hat. Mit etwas Hintergrundwissen über die Wissenschaft des Verhaltens und etwas Hilfe bei der Planung, kann ein derartiges Studium schnell und einfach realisiert werden. Der Facettenreichtum der Wissenschaft des Verhaltens schlägt sich auch in der Anzahl der Beschäftigungsmöglichkeiten nieder. Als Verhaltenspsychologe hat man nämlich zahlreiche Möglichkeiten in das Berufsleben einzusteigen. Erfahren Sie hier alle Details über das Studium der Verhaltenspsychologie.
Verhaltenspsychologe werden
Da die Verhaltenspsychologie ein Teilgebiet der akademischen Psychologie ist, ist das Studium der Psychologie für den Verhaltenspsychologen meist unumgänglich. Bei der Psychologie handelt es sich um eine empirische Wissenschaft. Das bedeutet, dass mittels naturwissenschaftlicher Methoden das Erleben und Verhalten des Menschen untersucht wird. Jedoch gibt es auch bestimmte Phänomene der menschlichen Psyche, die nicht naturwissenschaftlich erfasst werden können. Solche qualitativen Phänomene sind auch in der Verhaltenspsychologie keine Seltenheit. In solchen Fällen wird auf Methoden der Geistes- und Sozialwissenschaften zurückgegriffen. Die Menge aller Wissenschaften, welche sich mit dem Verhalten des Menschen auseinandersetzen wird auch Verhaltenswissenschaft genannt.
Voraussetzungen für das Studium der Verhaltenspsychologie
Um Psychologie studieren und so Verhaltenspsychologe werden zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Um an einer Universität studieren zu können, muss eine allgemeine Hochschulreife vorgewiesen werden. Damit ist im Allgemeinen das Abitur (oder Matura) gemeint. Da es sich bei der Psychologie um ein sehr beliebtes Studium handelt, gibt es für dieses Studienfach in den meisten Fällen weitere Zulassungsbeschränkungen. Die Zulassungsverfahren können von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich sein. In den meisten Fällen aber wird die Abi-Durchschnittsnote herangezogen, welche an den meisten Universitäten nicht schlechter als 2,0 sein sollte. Je schlechter die Abi-Durchschnittsnote, desto unwahrscheinlicher ist es, einen Studienplatz zu erhalten. An manchen Unis sind auch zusätzlich Aufnahmeprüfungen vor Antritt des Studiums zu absolvieren. Die genauen Zulassungsvoraussetzungen müssen aber bei den jeweiligen Unis direkt erfragt werden.
Obwohl es manchmal schwierig erscheint, einen Studienplatz zu erhalten, sollte man den Wunsch, Verhaltenspsychologie zu studieren, nicht so schnell aufgeben. Auch mit einem weniger vorteilhaften Abiturzeugnis besteht die Möglichkeit, Psychologie zu studieren. Hier ist dann eventuell mehr Flexibilität gefragt. Beispielsweise können Sie es an einer Universität abseits der Ballungsräume versuchen oder Sie warten und bewerben sich im nächsten Jahr einfach wieder. Als kleiner Geheimtipp gilt die Fernuniversität in Hagen. Hier kann jeder, der Hochschulreife besitzt, das Studium der Psychologe ohne weitere Beschränkungen aufnehmen. In manchen Fällen ist dies sogar ohne Abitur jedoch mit einschlägigen beruflichen Qualifikationen möglich.
Aufbau des Studiums
Das Psychologiestudium lässt sich in ein Bachelor- und ein Masterstudium unterteilen, welches insgesamt in zehn Semestern absolviert werden kann. Das Bachelorstudium, welches das Grundstudium darstellt und meist anwendungsorientiert ist, dauert in der Regel sechs Semester. An manchen Universitäten gibt es aber auch achtsemestrige Bachelorstudiengänge. Das Masterstudium der Psychologie, für das es in den meisten Fällen wieder Zulassungsbeschränkungen gibt, erstreckt sich meist über vier Semester. Jedoch werden an einigen Universitäten auch zweisemestrige Masterstudiengänge angeboten.
Das Bachelorstudium umfasst Grundlagen-, Anwendungs- und Nebenfächer. Grundlagenfächer sind Allgemeine Psychologie, Persönlichkeitspsychologie & Differenzielle Psychologie, Entwicklungspsychologie, Biologische Psychologie, Sozialpsychologie und die Methodenlehre. Beispiele für Anwendungsfächer sind Klinische Psychologie, Diagnostik, Wirtschafts- & Organisationspsychologie oder Pädagogische Psychologie. Auch die Verhaltenspsychologie ist ein Anwendungsfach der Psychologie und partizipiert inhaltlich an den meisten Fächern der Psychologie.
Das Masterstudium der Psychologie beinhaltet im Wesentlichen die Vertiefung der genannten Fächer und bereitet auf das wissenschaftliche Arbeiten vor. Sowohl das Bachelor- als auch das Masterstudium schließen mit einer wissenschaftlichen Arbeit ab – der Bachelor- bzw. Masterarbeit.
Eine anwendungsorientierte Vertiefung mit Fokus auf den therapeutischen Aspekt der Verhaltenspsychologie stellt die Verhaltenstherapie dar. Als Verhaltenstherapeut ist man befähigt, krankhafte Verhaltensweisen zu behandeln bzw. therapieren.
Alternative Ausbildungswege
Für alle die nicht an einer staatlichen Universität Psychologie studieren möchten, gibt es auch alternative Ausbildungswege. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl privater Universitäten, an denen man das Psychologiestudium absolvieren kann. Diese verfügen meist über weniger strenge Aufnahmekriterien, sind jedoch oft kostenpflichtig. Aber auch nichtuniversitäre psychologische Aus- und Weiterbildungsprogramme können einen Berufseinstieg als Verhaltenspsychologe ermöglichen. Auch als Quereinsteiger ist es möglich, in der Verhaltenspsychologie Fuß zu fassen. Über verwandte Studienfächer wie der Soziologie oder der Verhaltensbiologie ist ein Einstieg in der Verhaltenspsychologie möglich.
Beruflichen Perspektiven als Verhaltenspsychologe
Als Verhaltenspsychologe ist man an der Erforschung, Beeinflussung und Voraussage des unmittelbar beobachtbaren Verhaltens von Menschen interessiert. Hierbei ist das Sozialverhalten, also die Interaktion zwischen Personen, von besonderem Interesse. Die Anwendungsgebiete der Verhaltenspsychologie sind sehr breitgefächert und so kommt diese Wissenschaft in verschiedenen Berufsfeldern zur Anwendung.
Die Verhaltenspsychologie ist in allen beratenden Tätigkeiten gefragt, da sie den Beratungsprozess unterstützen und fördern kann. Personen können anhand der Prinzipien der Verhaltenspsychologie lernen, sich und andere besser zu verstehen.
Eine wichtige Fertigkeit von Verhaltenspsychologen ist es, menschliches Verhalten auf der Basis statistischer Erkenntnisse vorauszusagen. Diese Fähigkeit kommt insbesondere in der Forensischen Psychologie oder der Rechtspsychologie zum Einsatz. Der aus vielen Fernsehserien bekannte Beruf des Profilers wird oft mit der Verhaltenspsychologie in Verbindung gebracht. Die Arbeit der Verhaltensexperten verläuft in der Realität aber in der Regel weniger spektakulär ab.
Ein dritter Aspekt der Verhaltenspsychologie ist die therapeutische Beeinflussung von Verhalten. Dies wird dann notwendig, wenn krankhafte Veränderungen in der Persönlichkeit vorliegen. Mittels Umstrukturierung von Verhaltensweisen können seelische Belastungen gelindert und vermieden werden.
Das Studium der Verhaltenspsychologie stellt eine herausfordernde Aufgabe dar. Wer jedoch den Wunsch in sich spürt, diese aufregende und bereichernde Wissenschaft studieren zu wollen, sollte vor den möglichen Schwierigkeiten nicht zurückschrecken. Denn letztendlich stellt der Beruf des Verhaltenspsychologen eine erfüllende Beschäftigung dar, die es auf alle Fälle Wert ist anzustreben.