Verhaltenspsychologie, nonverbale Kommunikation und Körpersprache sind Begrifflichkeiten, die ohne einander kaum oder keinen Sinn ergeben. Doch was hat es damit auf sich? Unter der Körpersprache eines Individuums versteht man die einzigartige Art und Weise, wie sich ein Mensch verhält und wie er sich bewegt: Die Bewegung, die Neigung des Kopfes, der Einsatz anderer Körperteile, die Gesichtszüge eines Menschen, seine gesamte Mimik und Gestik; kurz gesagt seine nonverbale Kommunikation, verrät etwas über seinen Gemütszustand und seine Gedankengänge.
Nonverbale Kommunikation geschieht zum größten Teil unbewusst
Der Begriff Körpersprache impliziert zudem die Art wie sich ein Mensch kleidet, seine Stimmlage und vorhandene Körperverzierungen, beispielsweise Tattoos oder Piercings. All diese Äußerlichkeiten lassen bis zu einem bestimmten Grad auf den Charakter und die Stimmung einer Person schließen. Jeder Mensch führt unbewusst stets eine nonverbale Kommunikation mit seinen Mitmenschen durch, ob er will oder nicht. Das Verhalten einer Person wird von seinem Unterbewusstsein gesteuert und nicht, wie meist angenommen, rein von der Vernunft oder dem Willen.
Körpersprache mithilfe der Verhaltenspsychologie entschlüsseln
Körpersprache ist äußerst vielfältig, deshalb bedarf es zur Deutung dieser die Kenntnis über jede Menge Details. Insbesondere die Verhaltenspsychologie beschäftigt sich damit, die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Persönlichkeitsmerkmalen und der nonverbalen Kommunikation zu erforschen. Besonders interessant für die Verhaltenspsychologie ist dabei die Analyse von Verhaltensweisen unterschiedlichster Charaktere. Die Analyse richtet sich dabei auf die bewusste und unwillkürliche Bewegung und Form einzelner Körperpartien. Hierbei kann sich die Beobachtung jedoch nicht auf ein Einziges beschränken. Es bedarf nicht der reinen Analyse einer Kopfbewegung oder eines Augenzwinkerns sondern des Zusammenspiels all dieser Körperpartien. Die systematische Untersuchung beginnt beispielsweise mit der Beobachtung der Augenpartie, den Kopfbewegungen, der Haltung von Armen und Beinen während eines Gesprächs oder in einer bestimmten Situation. Viele Beobachtungen lassen eine Deutung zu, wobei die deutbaren Einzelteile sehr vielfältig sind. Die Verhaltenspsychologie untersucht ergänzend dazu die Deutung von Verhaltensweisen in Bezug auf soziale Situationen, zum Beispiel beim Telefonieren oder während eines Vortrages.
Die hohe Kunst der Deutung von Körpersprache
Körpersprache deuten zu lernen bedarf einem großen Arbeits- und Zeitaufwand sowie jeder Menge Fingerspitzengefühl. Niemand kann mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, was ein Mensch gerade denkt. Allein die Vielfalt der vorhandenen Kulturen, der Unterschied zwischen den Geschlechtern und dem Status der Menschen stellt die Verhaltenspsychologie vor eine große Aufgabe, die es eventuell nie vollständig zu lösen gelingt. Zur Vielfältigkeit der Körpersprache tragen zudem die verschiedenen Sprachen und Gewohnheiten der Weltbevölkerung und das soziale Umfeld bei. Natürlich hat auch die Erziehung Einfluss auf die Körpersprache.
Um Körpersprache deuten zu lernen muss der Beobachter das, was er sonst unbewusst wahrnimmt, bewusst erleben können. Der Reiz der Deutung der nonverbalen Kommunikation liegt darin, dass Körpersignale ehrlicher sind als jedes gesprochene Wort. Deshalb wird derjenige, der sich mit der Körpersprache beschäftigt, viel Interessantes beobachten können. So lassen sich beispielsweise nach einiger Übungszeit sogar Lügen erkennen. Die Körpersprache deuten zu können, also die nonverbale Kommunikation eines Menschen in eine Art verbale Sprache zu transferieren, kann von enormen Vorteil für das Geschäftsleben oder aber auch für das Leben in einer Gemeinschaft sein.
Körpersprache deuten lernen kann man beispielsweise in diversen Volkshochschulkursen oder aber beim Training mit sich selbst. In jedem Fall dient das Körpersprache deuten dem besseren Verständnis der Mitmenschen.